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Aktuelle Ausstellung
»Hello Again«
Der stern-Fotograf Volker Hinz
Ausstellungseröffnung am Mittwoch, den 14. Februar, 19:00 Uhr
Ausstellung vom 15. Februar bis 17. März, Do. - So. 12 bis 18 Uhr geöffnet
Mit seinen Bildern hat er, der nie ohne Kamera anzutreffen war, Spuren hinterlassen - im deutschen Fotojournalismus und bei Kollegen, Freunden und den vielen Menschen, die er porträtiert hat. Ohne Zweifel zählt Volker Hinz (1947 - 2019) zu den ganz großen deutschen Fotografen und Bildjournalisten.

Diese Ausstellung gibt einen Einblick in sein Lebenswerk. Viele heute längst legendäre Motive sind zu sehen, aber auch bisher nie oder nur selten präsentierte Aufnahmen. Drei thematische Schwerpunkte bestimmen die Präsentation: seine Arbeit als vielbeschäftigter Portraitist, sein Blick auf die Vereinigten Staaten und seine Aufnahmen aus den Bereichen Mode und Fotografie. In der Zusammenschau der Bildserien wird deutlich, wie weit seine Fotografien über klassische bildjournalistische Themen hinausgehen. Mit unermüdlicher Energie, Ehrgeiz und profundem Bildwissen verfolgte er seinen Ansatz, Fotografien zu schaffen, die über den tagesaktuellen Kontext hinaus als zeitlose, künstlerisch bedeutsame Zeitbilder zu lesen sind. Mit dem ihm eigenen Blick, seiner Sensibilität und der sturen Ausdauer eines Langstreckenläufers hat er seinen Platz in der Fotografiegeschichte gefunden. Volker Hinz war ein genauer Beobachter und Geschichtenerzähler. Nicht ohne Grund gilt einer seiner Lieblingsaussagen bis heute: »Der Fotograf darf nicht langweilen. Langweilige Bilder gibt es genug.«

Volker Hinz lebte von 1947 bis zu seinem Tod 2019 in Hamburg und verkaufte bereits mit 20 Jahren erste Bilder an Zeitungen und Zeitschriften. 1971 übernahm er die Leitung der Bildagentur Sven Simon in Bonn. Bilder deutscher Politiker von internationalen Reisen, wie dem ersten China-Besuch von Außenminister Walter Scheels, machten ihn als deutschen Bildjournalisten bekannt. Ab 1974 fotografierte er im Auftrag des Hamburger Magazins stern zunächst die politische Szene, später folgten Farbreportagen aus aller Welt.

1978 ging Volker Hinz zunächst als freier Fotojournalist in die USA, vier Monate später als fester Mitarbeiter des stern nach New York. Von hier aus entstanden viele große Reportagen, unter anderem über das New Yorker Nachtleben, aus Hollywood, Washington und Mexiko. Seit 1986 war er von Hamburg aus wieder weltweit für den stern tätig. Ende der 80er Jahre entdeckte Hinz das Mittelformat für sich und fotografierte seitdem neben dem Kleinbildformat auch im Mittelformat mit verschiedenen Kameras im Format 6x6, vor allem Schwarzweiß-Portraits. In den letzten Jahren seines Lebens fotografierte Volker Hinz ausschließlich im Format 6x6 auf farbigem oder schwarz-weißem Negativmaterial. Neben Auftragsarbeiten entstanden immer wieder freie Arbeiten wie Stillleben, Gesellschaftsporträts und Impressionen.

Voll seien seine Bilder, hat der Kunstsammler Wilhelm Schürmann einmal gesagt. Und in der Tat, Volker Hinz ging immer ganz nah ran, erfasste in Bruchteilen von Sekunden alle Details einer Situation, sah Zusammenhänge und verband Vorder- und Hintergrund zu einem geschlossenen Bild. Er war ein Geschichtenerzähler im besten Sinne des Wortes.

Tom Jacobi, ehemaliger Art Director des stern: »Fotografen wie Volker Hinz sind selten. Sein fotografisches Interesse an Menschen schließt niemanden aus, seine Leidenschaft ist unerschöpflich, wenn er ein Thema für erzählenswert hält. Er ist ein Universaltalent mit Seele und einem großen Herzen. Es gibt kein Genre, das Volker Hinz nicht schon fotografiert hat - und das oft besser als seine spezialisierten Kollegen.«

Die Fotografien von Volker Hinz wurden in zahlreichen internationalen Magazinen veröffentlicht (GEO, Life, Look, New York Magazine, Vanity Fair, New Yorker, Photo, Paris Match u.v.m.), von World World Press, dem Lead Awards und vom Art Directors Club Deutschland mehrfach ausgezeichnet und vielfach in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Zahlreiche seiner Arbeiten befinden sich in verschiedenen Museums- und Privatsammlungen.

Volker Hinz verstarb 2019 im Alter von 72 Jahren in Hamburg.



Galerie für Fotografie in der Eisfabrik (GAF)
Seilerstraße 15d
30171 Hannover
Der Eintritt ist frei.
Telefon: 0511-89977313
E-Mail: galerie@gafeisfabrik.de